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Große Ehre für Benjamin HacklAusgabe | Mittwoch, 5. Dezember 2018

Bereits mit 15 Jahren absolvierte Benjamin Hackl Vorlesungen und Kurse an der Universität in Klagenfurt. Mit 20 Jahren schloss er sein Masterstudium ab und erhielt kürzlich eine hohe Auszeichnung.

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Klagenfurt, Wolfsberg. Eigentlich ist es kaum zu glauben, dass ein Zufall dazu führte, dass Benjamin Hackl heuer im Mai mit erst 23 Jahren jüngster Doktoratsabsolvent der Klagenfurter Alpen-Adria Universität wurde. »Ich war schon immer ein guter Schüler. Zum Zeugnistag der 5. Klasse im Gymnasium war ich krank. Meine Mutter holte das Zeugnis im BRG Viktring, und als die dortige Sekretärin mein Zeugnis sah, meinte sie, dass man mich fördern sollte. Das war gewissermaßen der Startschuss, denn zu diesem Zeitpunkt wurde meinen Eltern – und auch mir selbst – bewusst, dass meine Leistungen überdurchschnittlich waren.« Bei den Talentecamps, die er danach besuchte, hat ihn der Mathematik-Workshop zum Thema »Fehlerkorrigierende Codes« am meisten angesprochen, und so entstand das Interesse an der (Hochschul-)Mathematik. Als 15-Jähriger begann Hackl als außerordentlicher Student Vorlesungen an der Universität Klagenfurt zu besuchen. Ermöglicht wurde das durch das »SchülerInnen an die Hochschulen«-Programm des »Österreichischen Zentrums für Begabtenförderung und -forschung«.

»Am Anfang war alles sehr neu für mich. Ich habe versucht, möglichst nicht aufzufallen – mit eingeschränktem Erfolg«, erinnert sich der Wolfsberger, der den Bezug zur Heimat trotz seines akademischen Höhenflugs nicht verloren hat. Besonders wichtig sind ihm Besuche bei den Großeltern im Lavanttal. Rund ein halbes Jahr nach seinem Abschluss des Doktoratsstudiums erhielt Hackl, der seine Dissertation zum Thema »Asymptotic Analysis of Shape Parameters of Trees and Lattice Paths« verfasste, jetzt die »Promotio sub auspiciis praesidentis rei publicae« und den damit verbundenen Ehrenring. Verliehen wurde er von Bundespräsident Alexander Van der Bellen persönlich. Voraussetzung dafür ist das Abschließen aller Oberstufenklassen mit »ausgezeichnetem Erfolg«, eine Reifeprüfung mit »Auszeichnung« sowie die Note »Sehr gut« bei allen Teilprüfungen und schriftlichen wissenschaftlichen Arbeiten während des Studiums. Eine Leistung, auf die Hackl stolz ist: »Diese Promotion ist wirklich nicht alltäglich und freut mich sehr.«

Viel harte Arbeit
Hinter seinen Erfolgen steht nicht Begabung allein. »Egal, ob man eine Begabung mitbringt oder nicht, gerade am Anfang bedeutet jedes Studium viel harte Arbeit. Ich kann mir Zusammenhänge, die ich einmal verstanden habe, sehr leicht und relativ lange merken. Das ändert aber nichts daran, dass ich sie zuerst verstehen muss. Für ein Mathematik-Studium braucht man Freude am Knobeln, aber auch die nötige Ausdauer, um sich bis zur Lösung vorzuarbeiten«, beschreibt Hackl seine Studienzeit.

Eine Lösung für die »Goldbachsche Vermutung«, eine der kniffligsten unbewiesene Aussagen der Mathematik, hatte er auf Nachfrage der Unterkärntner Nachrichten nicht. »Sie entspringt der Zahlentheorie, ich beschäftige mich mit der Kombinatorik, der Lehre des Abzählens«, so Hackl.

Um den Kopf wieder frei zu bekommen, verbringt er Zeit mit seiner Freundin und den drei Chinchillas, die die beiden haben, dazu betreibt er Sport. Sich mit Computern zu beschäftigen und mit Kollegen einen Verein für Absolventen des BRG Viktring aufzubauen, bringt er ebenfalls in seiner Freizeit unter. Wohin seine berufliche Laufbahn führen wird, weiß er noch nicht: »Ich möchte eine wissenschaftliche Laufbahn einschlagen. Wo es mich hin verschlägt, steht noch in den Sternen.«

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