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Wech restauriert alte MöbelAusgabe | Mittwoch, 15. Mai 2019

Alte Möbel wieder in neuem Glanz erstrahlen zu lassen ist die große Leidenschaft des Wolfsberger Tischlermeisters und Restaurators Hermann Wech. Seit 37 Jahren restauriert er alte Möbelstücke, sein umfangreiches Wissen hat er sich großteils selbst beigebracht.

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Wolfsberg, Brixen. Bereits seit sechs Jahren ist der Lavanttaler Restaurator damit beschäftigt, historische Möbelstücke für ein Schloss mit Privatmuseum sowie das Stift Neustift bei Brixen zu restaurieren. Über einen Tischlerkollegen aus Osttirol kam Wech mit dem Besitzer eines Schlosses in Südtirol in Kontakt, der einen Restaurator für seine Möbel suchte. »Zunächst überlegte ich lange, ob ich es mir überhaupt zutraue, so viele Stücke für ein Schloss zu restaurieren. Schließlich arbeiten nur meine Frau und ich in unserem Betrieb«, erzählt Wech. Schließlich wagte der Lavanttaler aber den Schritt und musste zunächst ein Probestück restaurieren. Dies geschah zur Zufriedenheit des Schlossbesitzers und so wurde Wech der Auftragt erteilt, sämtliche historische Möbel zu restaurieren. »Mittlerweile wurden an die 100 Objekte bearbeitet, von Stühlen und Tischen bis hin zu Betten und Schränken. 

Auch sämtliche Stilepochen waren vertreten. Es gab Möbel aus der Renaissancezeit über die Go-thik bis hin zu Stücken aus dem 20. Jahrhundert«, sagt Wech.

Vor drei Jahren wurde dann der Abt vom Stift Neustift auf den Lavanttaler Restaurator aufmerksam und engagierte ihn, um auch Möbelstücke des Stifts wieder herzurichten. An die 15 Objekte wurden seither von Wech für das Stift wiederhergestellt, von Kästen über Tische bis hin zu Tabernakelschränken. Erst kürzlich beendete der Lavanttaler die Arbeiten an einem Barockschrank aus dem 17. Jahrhundert. Das Interessante dabei war, dass Wech während der Arbeiten unzählige Geheimfächer und -läden entdeckte. »Ich habe über 20 Verstecke gefunden, von denen vorher niemand etwas wusste. Manche hatten wirklich ausgeklügelte Mechanismen und waren nicht so leicht zu entdecken«, blickt Wech zurück.

Vorsicht ist aber immer geboten, denn kaputt gehen darf nichts, schließlich hat man nur ein Stück, an dem gearbeitet wird.

Viele Arbeiten

Neben den Arbeiten in Südtirol ist Wech hauptsächlich für Privatkunden im Kärntner Bereich tätig. Immer wieder kommen aber auch Großprojekte auf den Restaurator zu, so hat Wech zum Beispiel vor einigen Jahren die Orgel in der Wolfsberger Stadtpfarrkirche restauriert, aber auch Arbeiten für die Bambergausstellung auf Schloss Wolfsberg und die Landesausstellung in Fresach/Drautal ausgeführt.

Autodidakt

Sein umfangreiches Wissen hat sich Wech selbstständig angeeignet. Nach seiner Tischlerlehre informierte er sich über das Restaurieren bei alten Handwerkern, besuchte Werkstätten und las unzählige Bücher. Mittlerweile werkt er seit 37 Jahren als Restaurator. »Trotz der vielen Jahre in diesem Beruf, kann man aber nie sagen, dass man alles weiß. Es gibt immer wieder Neues zu entdecken«, so Wech.

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