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Gebührenerhöhung für Wasser wird kommenAusgabe | Mittwoch, 17. Oktober 2018

Die rund 100 Jahre alte Leitung ist am Ende ihrer Lebensdauer angelangt und muss demnächst neu errichtet werden. Die Kosten, 4,2 Millionen Euro, werden die Wolfsberger Bürger zu tragen haben.

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Wolfsberg. Die rund 100 Jahre alte Trinkwasserleitung von der Koralpe in die Bezirkshauptstadt hat ihre Lebensgrenze beinahe erreicht und muss in den nächsten Jahren erneuert werden. Die veranschlagten Kosten belaufen sich laut Dieter Rabensteiner, Geschäftsführer der Wolfsberger Stadtwerke, auf 4,2 Millionen Euro und müssen mit Krediten finanziert werden. Um diese Summe zu stemmen und die Instandhaltung des gesamten Wolfsberger Trinkwassernetzes zu sichern, »müssen die Gebühren steigen«, sagt Rabensteiner. Um wie viel? »Einen Prozentsatz kann ich noch nicht nennen«, so der Geschäftsführer.

Das Wolfsberger Trinkwassernetz ist 400 Kilometer lang und versorgt 85 Prozent der Bevölkerung, rund 21.200 Menschen. Um es am Laufen zu halten, sind pro Jahr fünf bis sechs Kilometer des Systems neu zu errichten. Das kostet Geld. Dazu kommen jährlich 60 bis 70 Rohrbrüche, was zwar »normal« ist, aber ebenfalls Kosten verursacht. 

Wolfsberg. »Trinkwasser rinnt nicht von alleine«, sagt Dieter Rabensteiner, Geschäftsführer der Wolfsberger Stadtwerke. Um die Bevölkerung versorgen zu können, braucht es ein einwandfreies Leitungssystem, andernfalls Keime im Wasser nicht lange auf sich warten lassen. Nun hat die rund 100 Jahre alte Leitung von der Koralpe ihre Lebensgrenze fast erreicht und muss in den nächsten Jahren erneuert werden. Die veranschlagten Kosten belaufen sich laut Rabensteiner auf 4,2 Millionen Euro und müssen mit Krediten finanziert werden. Um die zu bedienen und die Instandhaltung des gesamten Wolfsberger Trinkwassernetzes auch in Zukunft  zu gewährleisten, »müssen die Gebühren steigen«, so Rabensteiner. Um wie viel? »Einen Prozentsatz kann ich noch nicht sagen«, so der Geschäftsführer.

Die Vorbereitungen zur Erneuerung der neun Kilometer langen Koralpe-Leitung, die 30 Prozent des Wolfsberger Trinkwassers liefert, laufen bereits. Laut Georg Fuchs, dem Abteilungsleiter Wasser und Kanal bei den Stadtwerken, gibt es schon eine Studie, die zeigt, dass der derzeitige Leitungsverlauf optimal ist und beibehalten werden kann.
Fuchs: »Wir lassen jetzt ein wasserrechtliches Projekt ausarbeiten, um die rechtlichen Grundlagen zu klären.« Denn es braucht die Genehmigung des Landes, um mit dem Neubau beginnen zu können. Laut Rabensteiner dauert es vier Jahre, bis das Vorhaben projektiert und fertiggestellt ist: »In den nächsten zehn Jahren muss die gesamte Leitung gemacht werden.« Dabei sollen zwei Kraftwerke integriert werden, die die Druckdifferenz zur Stromerzeugung nutzen. In den nächsten zwei Jahren soll das Genehmigungsverfahren abgewickelt werden, danach bleiben maximal fünf Jahre Zeit, um den Bau auszuführen. Die Uhr tickt.

400 Kilometer
Es ist aber nicht nur die Leitung von der Koralpe, die Rabensteiner und Fuchs auf Trab hält. Das Wolfsberger Trinkwassernetz ist 400 Kilometer lang und versorgt 85 Prozent der Bevölkerung, 21.200 Menschen. Das Wasser stammt zu 100 Prozent aus Hochquellen und besitzt eine so hohe Qualität, dass es ohne Chlor oder Bestrahlung in die Haushalte geleitet werden kann. 83 Quellen werden genützt, die im Schnitt 120 Sekundenliter liefern. 29 Hochbehälter stehen bereit, um die Tagesspitzen auszugleichen.
Allerdings: Um den Bedarf zu decken, muss das Netz ständig gewartet werden. Auch das kostet Geld. Rabensteiner: »Im Schnitt haben die Leitungen eine Lebensdauer von 75 Jahren. Jährlich müssen fünf bis sechs Kilometer neu errichtet werden.« 2017 flossen 1,4 Millionen Euro in die Instandhaltung, 60.000 Euro wurden investiert. Pro Jahr kommt es zu 60 bis 70 Rohrbrüchen, »was bei 400 Kilometern Leitungen normal ist«, sagt Fuchs. Die Brüche werden analysiert und anschließend Prognosen erstellt, wo es als nächstes zu Problemen kommen wird. »Aber jeder Rohrbruch kostet einige tausend Euro. Die Reparatur  ist mit einem aufgepickten Pflaster vergleichbar. Der Leitungstausch verhindert diese Kosten«, so der Abteilungsleiter. Neun zertifizierte Wassermeister kümmern sich bei den Stadtwerken um die Erhaltung des Systems, das jede Menge »Zuwendung« braucht: Hochbehälter müssen kontrolliert, Zäune repariert werden ...

In Wolfsberg kosten 1.000 Liter Wasser, also ein Kubikmeter, derzeit 1,36 Euro. Ein durchschnittlicher Haushalt mit drei bis vier Personen verbraucht pro Jahr rund 150 Kubikmeter, bezahlt also rund 200 Euro. Wie lange das noch so bleibt, wird sich in Kürze zeigen – wenn über eine Gebührenerhöhung gesprochen wird.

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